Grambker Gemeindeabend 2011
Grambker Gemeindeabend 2011
Weser-Kurier vom 17.11.2011
In zwei Minuten Feuerspucker
Von OLAF KOWALZIK
Grambke. "Hast Du mal Feuer?" Ben Queck war sofort Feuer und Flamme. Mit einer Portion Respekt nahm der 18-Jährige Grambker eine Portion Bärlappsporen auf einem Teelöffel in den Mund und griff lässig nach der bereit liegenden Fackel. Danach presste er das mehlige Pulver wie ein Trompeter mit aller Macht zwischen den Lippen heraus auf die Fackel. Die auf diese Weise verstärkte Flamme schnellte mit Urgewalt in den Himmel - er hatte Feuerspucken in nicht einmal zwei Minuten erlernt.
Keine Frage, diese Station war der Hingucker beim Gemeindeabend der Kirchengemeinde Grambke unter dem Motto "Feuer und Flamme". Immer wieder schossen die Flammen vor den Augen von Herbert Hinze bei eisiger Kälte auf dem Kirchenvorplatz in den Himmel. "Wer erst einmal die Hemmschwelle davor überwunden hat, der kann so etwas schnell lernen", erklärte der Diakon. Er hat Feuerspucken in einem Zirkusworkshop erlernt.
Ein gewisses Risiko war zwar dabei, Herbert Hinze achtete aber stets auf die Sicherheit, zum Beispiel dass immer schön mit dem Wind gespuckt wurde. "Letztendlich ist das hier aber nur Amateurniveau", beschwichtigte er.
Wer es zum abendlichen Thema "Feuer und Flamme" weniger spektakulär angehen lassen wollte, der konnte an anderen Stationen geleerte Teebeutel brennend in die Luft steigen lassen und weitere harmlosere Feuerexperimente durchführen.
Bei Tanja Erikssons wurde ein Wandbehang gestaltet. Mit Handabdrücken aller Teilnehmer, ganz so wie vor dem Grauman's Chinese Theater am Walk of Fame in Hollywood. Teelichter basteln, Stockbrot herstellen oder auch Feuergeschichten erzählen waren weitere Programmpunkte.
Nach einem leckeren Buffet erfuhren die knapp 100 Teilnehmer dann beim originellen Theaterstück "Tratsch im Treppenhaus" Interessantes über Brände im Ortsteil. Wer wusste schon, dass es in den sechziger Jahren im Postmoor einen Tanzschuppen gab, in dem auch der legendäre Beatclub mit Uschi Nerke und Mike Leckebusch gedreht wurde. Selbst der Gemeindeabend hatte dort zweimal stattgefunden. "Benndorfs Café", wie er hieß, ist danach übrigens abgebrannt - auch das passte wieder zum Motto des Abends.