Vorlage:Spruch1

Aus Ev. Kirchengemeinde Grambke
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Geschichte der Weihnachtskrippen

Schon in altchristlicher Zeit waren am Weihnachtstag in den Kirchen religiöse Schauspiele zu sehen, die sich ab 10. Jahrhundert über ganz Europa verbreiteten. In diesen kirchlichen Weihnachtsspielen liegen die Anfänge der Krippengeschichte. Während sich heute die Krippendarstellungen auf die Geburt Jesu beschränken, wurde damals das gesamte Leben und Leiden Christi dargestellt: der Tod, das Grab, die Auferstehung und die Himmelfahrt bis hin zu Pfingsten. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts versuchte man dann, diese Weihnachts -und Passionsspiele das ganze Jahr über in Gestalt einzelner Figuren festzuhalten.

Oftmals wird aber auch der Heilige Franziskus von Assisi als "Vater der Krippe" angesehen, da er im Jahre 1223 an Weihnachten die erste Weihnachtskrippe in der uns bekannten Form baute. Er errichtete im Wald in einer Höhle eine Futterkrippe mit lebendigem Ochs und Esel und hielt dann vor einer großen Menschenmenge eine Weihnachtspredigt, "um den des Lesens nicht mächtigen die Weihnachtsgeschichte besser verständlich zu machen". Erste sichere Nachrichten von Kirchenkrippen stammen aus Süddeutschland, wo die Jesuiten im 16. Jahrhundert den großen Wert der Krippe als Andachtsgegenstand und als Mittel zur religiösen Unterweisung erkannten. Damit ist die Krippe im weitesten Sinn eine deutsche Schöpfung, welche von hier aus ihren Weg in alle Welt gefunden hat. Die älteste heute noch vorhandene Kirchenkrippe Deutschlands ist die Domkrippe in Augsburg aus dem Jahre 1590.

Ihre Blütezeit erlebte die Krippenkunst im 18. Jahrhundert. Sowohl in den Schloss- und Kirchenkrippen als auch in den privaten Krippen begann man, die Weihnachtsgeschichte auszuweiten und sie mit unzähligen Stationen zu ergänzen. Die berühmteste dieser Jahreskrippen ist die "Salonkrippe" im Brixener Museum mit 4000 Figuren, geschaffen von Augustin und Joseph Probst. Die Begeisterung von Kirchenfürsten und Künstlern für Krippen endete mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Die Kirchenkrippen verschwanden fast vollständig, einige von ihnen wurden in Privathäuser gerettet. In der bäuerlichen Bevölkerung hingegen wuchs das Interesse an Krippen, sie schnitzen die Figuren nun selbst. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts bevorzugte man ausschließlich die heimische Landschaft, ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam die orientalische Krippe zur Geltung. Um die Jahrhundertwende ließ das Interesse an Krippenkunst stark nach. Vereinzelte Sammler erwarben Krippen und wahrten damit die Tradition. Im Jahr 1927 lockte dann eine große Krippenausstellung in München 40.000 Menschen an und schuf der Krippe wieder neues Ansehen.