Wappen

Aus Ev. Kirchengemeinde Grambke
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Die Wappen

Die Wappen befinden sich über den Seiteneingangstüren, an der Südseite der Kirche. Es sind die Wappen, der von dem Senat zum Bau der Kirche 1722, beauftragten "Visitoren" Heinrich Meyer und Werner Köhne. Bei Vergrößerung ist etwas wie eine Inschrift in der rechten, unteren Ecke des linken Wappens zu erkennen. Wer kann mehr über diese Wappen berichten?

Zwei Details an der Grambker Kirche: Die Wappen

  • von Georg Finken
  • Über den beiden südlichen Eingangstüren der Grambker Kirche befinden sich je ein Wappen. Im Internetauftritt der Kirchengemeinde Grambke können wir dazu lesen, dass sie den Visitoren Werner Koehne und Heinrich Meier zugeschrieben werden. Es gab hierzu passend auch zwei Kirchenfenster, welche im Krieg zerstört wurden; geblieben sind die beiden Wappen.
  • Visitoren waren obere Amtsträger, welche mit einer Aufsichtsbefugnis, zum Beispiel einen Kirchenbau besuchten und überwachten. Diese Funktion gab es im kirchlichen und weltlichen Bereich und war meist in ihren Verfassungen verankert. Als Visitoren für den Bau der Grambker Kirche von 1722 werden die Herren Werner Koehne und Heinrich Meier genannt, sie waren Bremer Bürgermeister.
  • 1722 wurde die jetzige Kirche nach ihrem Vorbild der alten St. Pauli-Kirche in der Bremer Neustadt als Saalkirche errichtet. In einer derartigen reformierten Predigtkirche versammelten sich die Gläubigen im Halbkreis um die Kanzel, welche in Grambke zwischen den beiden südlichen Eingangstüren der Längsseite stand. Diese Anordnung im Innern der Kirche kann es auch ab 1687 gegeben haben, als an dieser Stelle das Gotteshaus noch eine einfache Fachwerkskirche ohne Turm war, welche baufällig geworden und 1722 abgerissen wurde.
  • Der Begriff Visitator aus alter, früher Zeit ist zurück, jetzt taucht er in der Wirtschaft auf, wenn sich Firmen zertifizieren lassen. Die Visitatoren sind im Zulassungsverfahren der Qualitätssicherung zugelassene oder akkreditierte Gutachter.

Bremer Bürgermeister

  • Betrachten wir die Zeit vor 1800, so stellten die Kirchspiele Liebfrauen, Ansgarii, Martini und Stephanie jeweils einen Bürgermeister im Bremer „Rath der Kayserlichen Freyen Reichs- und Hansestadt“ . Jeder Bürgermeister dieser Kirchspiele war einer der Linien 1 bis 4 zugeordnet. Es gab zur gleichen Zeit vier Bürgermeister, kurze Zeiten auch nur zwei, welche jeweils aus einer anderen Linie waren. Verstarb ein Bürgermeister, so wurde ein neuer aus der Linie des Verstorbenen nachgewählt. Auch heute gibt es noch größere Städte, welche einen ersten und zweiten Bürgermeister haben, so ist es in Hamburg, Nürnberg und München.
  • Über die Bremer Bürgermeister Koehne und Meier können wir das Nachfolgende in Erfahrung bringen:

Koehne (Werner)

  • Sohn des Dr. der Theologie Franz Koehne, war zu Bremen am 24. Dec. 1656 gebohren,
  • besuchte das Pädagogium und seit dem 17ten Jahre das Gymnasium,
  • studierte zu Heidelberg, Leyden und Basel,
  • wurde zu Basel beyder Rechte, Dr. 1682 den 31. März mit einer Disp. „de laesione ultra dimidium“,
  • gieng nach Speyer sich in der Praxis Cameral. zu üben,
  • reiste nach Italien, Frankreich und England,
  • kam 1689 den 18. April in den Rath,
  • 1712 den 6. Jul. Bürgermeisterwürde (2. Linie) und starb am 7. Oct. 1737 .

(Br. lit. pag. 74. Progr. fun.)

Meier (Heinrich)

  • Sohn des Dr. juris und Senators Heinrich Meier, gebohren am 18. April 1678,
  • schrieb, ehe er das hiesige Gymnasium verließ, Disp. „polit. jurid. de libertate naturali et morali“ ., Brem. d. 28. Jun. 1699,
  • studierte zu Utrecht, wurde daselbst am 27. Jun. 1701 beyder Rechte Dr. mit einer Disp. „de substitatione mente captorum absque Praxside,
  • reiste durch die Niederlande u. den Elsaß, nach Wien, hielt sich zu Weßlar auf
  • kam im Nov. 1702 wieder nach Bremen,
  • wurde den 29. März 1708 Rathsherr,
  • den 25. Febr. 1720 Bürgermeister (4. Linie) und starb am 4. März 1747 .

(Progr. fun.)


Quellen: