Artikel KTH Interview

Aus Ev. Kirchengemeinde Grambke
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Unser KTH (Kindertagesheim) bietet jetzt auch Kindern im Alter bis zu 3 Jahren (U3-Gruppe) pädagogische Betreuung. Einige Neuerungen sowohl räumlich, aber auch strukturell erlebte das KTH in den letzten Wochen. Anlass, an dieser Stelle Mitarbeiterinnen im KTH-Team zu Wort kommen zu lassen, die schon jahrzehntelange Erfahrung in unserer Einrichtung haben.

Die Redaktion befragt Frau Erika Meyer und Frau Ruth Kretschmar aus der Küche:

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Red: Sie gehören schon sehr lange zur Stammbelegeung unseres KTHs – wann begann ihr Dienst in der Küche?

Frau Meyer: Das KTH feiert ja im kommenden Jahr 60-jähriges Bestehen. Ich habe dann mein 20-jähriges Dienstjubiläum. Damals, 1989, bestand das KTH noch aus 3 Gruppen.
Frau Kretschmar: Ich bin 1993 als Hilfe in der Küche dazugekommen, nachdem das KTH auf 5 Gruppen vergrößert wurde. Seitdem haben wir Tag für Tag all die Jahre zu zweit ca. 100 Kinder aus der Küche versorgt.

Red: Gab es besondere Gründe, warum Sie bevorzugt im kirchlichen KTH Grambke arbeiten wollten?

Frau Meyer: Mein Sohn war gerade hier im KTH und so kam es, dass ich als gelernte Hauswirtschafterin bei der Neubesetzung gefragt war. Schon damals spielte auch die Verbundenheit mit Grambke eine Rolle. Heute fühle ich mich hier verwurzelt. In der Gemeinde bin ich ja inzwischen auch schon in der 3. Periode als Mitarbeitervertreterin tätig.
Frau Kretschmar: Bei meiner Anstellung entschied damals auch die Küchenfachkraft mit. Denn wenn man jeden Tag zusammen in einer Küche arbeitet, da muss das Miteinander funktionieren. Ich kann heute sagen: Die lange und gute Zusammenarbeit hier im KTH gehört mit zu dem Besten in meinem Leben. Wir sind von damals an bis heute ein tolles Team, haben immer zusammengehalten und Höhen und Tiefen zusammen durchlebt.

Red: Sie haben auch so manchen Mitarbeiterwechsel im KTH erlebt…

Frau Meyer: Sicher. Es ist ja früher noch mehr als heute ein Kommen und Gehen von Praktikantinnen, Zivildienstleistenden, Sozialarbeiterinnen und Erzieherinnen gewesen. Aber es gibt eben auch einen Stamm von Mitarbeiterinnen, die auch schon sehr lange hier sind. Und man kann wohl sagen: Die meisten, die mal hier waren, wären gerne - wenn möglich - geblieben.
Frau Kretschmar: Die Küchenbesetzung blieb da immer konstant. Vielleicht ist die Küche auch deshalb so etwas wie das Herzstück des Kindergartens? Es ist ja offen, und oft kommen Kinder mit ihren kleinen Sorgen auch zu uns, den „Omis“.

Red: Kann man in solch langem Zeitraum Trends in der Verpflegung/Essgewohnheiten der Kinder beschreiben?

Frau Meyer: Über 90% unserer Verpflegung besteht aus Frischwaren. Wir garen schonend, und jeden Tag gibt es frisches Obst oder Gemüse dazu. Wir sehen an dem, was zurückkommt, was die Kinder z.Z. gerne mögen und was weniger. Wenn früher z.B. durchaus Sauerkraut mit Kassler gut angenommen wurde, so sind es heute eher Gerichte wie Spaghetti Bolognese, Pizza und Pfannkuchen. Vielleicht waren die Essgewohnheiten früher eher vom Essen mit der ganzen Familie an einem Tisch geprägt. Heute ist wahrscheinlich das schnelle Essen am Fernseher prägend – das gilt dann auch für die Essmanieren bei Tisch, vom Sitzenbleiben angefangen bis zum Umgang mit Gabel und Löffel. Aber auch das wird ja in den Gruppen geübt.
Frau Kretschmar: Die Kinder orientieren sich auch über das Essen am Wochentag. Es gibt Morgens am Montag Müsli, am Dienstag Brot und am Freitag seit je her Brötchen. Und auch Mittags gibt es für jeden Tag bestimmte Menürichtungen. Am Freitag gehört immer schon eine Suppe und ein Eis zum Abschluss der Woche. Wenn was Neues kommt, halten auch wir die Kinder dazu an, statt gleich abzulehnen erst mal zu probieren. Und die Kinder müssen oft auch immer wieder angehalten werden, möglichst auch aufzuessen, was sie sich selbst aufgefüllt haben.

Red: Hat sich die Erwartungshaltung der Eltern bzw. der Kinder gegenüber der Ernährung im Kindergarten im Laufe der Jahre verändert?

Frau Meyer: Die Erwartungen sind höher, entsprechend dem Wissen um Allergien und Diäten, die einzelne Kinder einhalten müssen.

Red: Gibt es heute mehr Arbeit in der Küche als früher?

Frau Meyer: Die Zeit pro Kind ist vom Amt insgesamt, auch für die Küche knapper bemessen worden. Aber für die Kinder spielt es keine Rolle, ob wir mehr Zeit oder weniger brauchen – das Essen muss immer um 9.00 und 11.45 Uhr fertig sein.

Red: Ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen, dass Sie auch weiterhin das „Dreamteam“ in der Küche unseres KTHs bleiben, und für das leibliche Wohl der anvertrauten Kinder sorgen können.