Elke Schmidt
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Interview mit Elke Schmidt
- Unser KTH (Kindertagesheim) feiert in diesem Jahr 60 jähriges Jubiläum. Das darf etwas Besonderes sein für all diejenigen – vor allem Grambker „Jungs“ und „Deerns“ –, die im Laufe der Jahre hier ihre Kindergartenzeit verbrachten. Zu den Details dieses Jubiläums an anderer Stelle mehr. Hier soll eine Stimme der Mitarbeiterinnen zu Gehör kommen, die schon über Jahrzehnte ihren Dienst als Gruppenleiterin im KTH wahrnimmt. Die Redaktion sprach mit Frau Elke Schmidt.
- Red: Seit wann genau sind Sie als pädagogische Fachkraft in Grambke tätig – wie kam es dazu?
- E. Schmidt: KTH-Jubiläen gab es oft im Laufe der Jahre - ich war schon bei denen der ersten Mitarbeiterinnen mit dabei. Ich war Anfang der 70iger Jahre als Schülerin durch eine Freundin öfter zu Besuch im Grambker Kindergarten. Die damalige Heimleiterin Christine Meiners und Gruppenleiterin Hilljet Harms müssen meinen Umgang mit den Kindern vielversprechend gehalten haben, denn sie ermutigten mich 1973 zu einem Vorpraktikum. 1977 mit 21 Jahren, begann ich dann als ausgelernte Erzieherin in der Gruppenleitung im Grambker Kindergarten. Ich bin also 32 Jahre hier und damit dienstälteste Mitarbeiterin.
- Red: Wie ist das KTH-Grambke „gewachsen“?
- E. Schmidt: Als ich damals begann hatten wir 2 ½ Gruppen. Die Gruppengröße von 20 Kindern pro Erzieherin hat sich bis heute nicht geändert, wenngleich wir heute 5 Gruppen haben. Zu denen gehört seit Anfang der 90er Jahre eine Integrationsgruppe mit dem zusätzlichen Angebot für von Behinderung bedrohte Kinder, wozu es bezüglich der Gruppenleitung einer Zusatzausbildung bedarf. Früher gab es viel mehr Praktikantinnen und Zivis, die für die individuellere Betreuung gerade in dieser Gruppe zur Seite standen. Aber auch sonst kamen und gingen Mitarbeiterinnen, wenn z.B. wie auch bei mir, ich aufgrund der eigenen Kinder einige Jahre nur noch halbtags im KTH mitarbeiten konnte. Neuerdings haben wir ja auch eine U-3 Gruppe, d.h. aufgrund der starken Nachfrage ein Angebot zur Betreuung für Kinder bis 3 Jahre.
- Red: Waren es damals schon die gleichen räumlichen Gegebenheiten, wie heute? Was hat sich im Laufe der Jahre verändert?
- E. Schmidt: Räumlich traf sich eine Gruppe zu allererst 1949 im Gemeindehaus. Die Kinder wurden damals morgens noch von zuhause abgeholt. Dann zog die Gruppe um ins Jugendheim. Ca.1952 entstand das so genannte Sommerhaus auf dem Gelände des heutigen KTHs. Um das Sommerhaus wurde dann im Laufe der Jahre immer mehr an- und umgebaut. Waschräume und Küche wurden z.B. notwendig, wobei die Räume öfter ihre Funktion wechselten. Aufgrund des Ganztagsangebots damals, von 7.00 – 17.00 Uhr, schliefen die Kinder bis Anfang der 80er Jahre auch noch mittags von 13.00 bis 15.00 Uhr im Kindergarten mit den entsprechenden Einrichtungen. Heute haben wir ein Teilzeitangebot von 8.00 – 14.00 Uhr, allerdings mit Frühdienst ab 7.00 Uhr. Alle Um- und Anbaumaßnahmen hatten zum Ziel, möglichst stets ein freundliches und helles Haus für die Kinder zu ermöglichen. Wir wurden dabei von der Bauabteilung der BEK bestens unterstützt.
- Red: Sie sind über einen langen Zeitraum in der pädagogischen Betreuung von Kindern tätig. Gibt es unterschiedliche spezifische „Probleme“ damals und heute in der Arbeit mit den Kindern?
- E. Schmidt: Die Medien, besonders die vielen TV-Programme, bestimmen heute mehr das Verhalten und die Lebensweise der Kinder in der Familie und natürlich auch im KTH. Früher war allgemein das Familienbewusstsein größer, und folglich war auch das KTH-Leben familiärer. Mehr Eltern engagierten sich z.B. damals mit Ideen und praktischen Angeboten für gemeinsame Unternehmungen, wozu heute wahrscheinlich allgemein weniger Zeit vorhanden ist. Entsprechend haben sich die Erwartungen der Eltern an die Betreuung der Kinder im KTH geändert.
- Die Themen der Zeit fanden immer wieder Berücksichtigung in unserem Konzept. So waren z.B. in den 70iger/80iger Jahren Themen wie soziale Gerechtigkeit und gesundheitsbewusstes Leben aktuell. Im KTH haben wir damals dementsprechend u.a. das gemeinsame Frühstück eingerichtet, das heute fest zu unserem Konzept gehört. Damit konnten wir eine gesunde Ernährung für alle gewährleisten und Neid auf Schleckereien umgehen. Das Leben im KTH hat sich eigentlich ständig geändert.
- Red: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Grambker KTHs, sowohl für die Kinder als auch für die Mitarbeiterinnen?
- E. Schmidt: Für mich ist es schön, mitzuerleben, wie z.T. meine ersten KTH-Kinder inzwischen ihre Kinder in das KTH bringen. Das spricht für den guten Ruf, den unser Haus im Laufe der Jahre gewonnen hat. Ich wünsche dem KTH weiterhin gutes Miteinander unter den Mitarbeiterinnen und den Eltern - und dass die gute Arbeit mit den Kindern von allen verantwortlichen Seiten auch weiterhin gewährleistet werden kann.
- Red: Vielen Dank für dieses Gespräch. „Lasset die Kinder zu mir kommen, denn solche gehört das Himmelreich“, sagte Jesus Christus einmal. Möge Gott den Raum dafür auch weiterhin in Grambke geben, dass dieses auch durch Ihren so vielfach bewährten Dienst Wirklichkeit bleibt.