Jugendheim hist

Aus Ev. Kirchengemeinde Grambke
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Das Grambker Jugendheim von 1955

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Nach dem Krieg bildeten sich in der Gemeinde Grambke Jugendgruppen. Doch für diese aufblühende Jugendarbeit fehlte es, trotz des nach dem Krieg wieder aufgebauten Gemeindehauses, an Räumen. Pastor Nays Bemühungen gelang es, den Kirchenausschuß dazu zu bewegen, ein Jugendheim mit kleinen und großen Gruppenräumen, auf einem von der Gemeinde schon gekauften Grundstück, neben dem Pastorenhaus, zu bauen. Trotz der Zustimmung des Kirchenausschusses, hatte die Planungsbehörde Einwände, wegen einer in Aussicht stehenden neuen Industriebahn.

1954 wurde der Grundstein, in der Straße „Hinter der Grambker Kirche Nr. 18“ gelegt. Somit konnte das neue Grambker Jugendheim 1955 eingeweiht werden. Seitdem bietet es viele Möglichkeiten für alle Formen der Jugendarbeit, zumal ein schöner Sport- und Spielplatz auf dem gleichen Grundstück zur Verfügung steht. Als nebenamtliche Hausmeister waren zunächst von 1955 bis 1959 das Ehepaar Max und Helene Kreutz zuständig. Es folgten von 1961 bis 1971 die Eheleute Willy und Marie Stohlbreder. Von 1971 bis 1986 wohnten dann Willi und Meta Stute im Jugendheim. Erste Ansätze zur Jugendarbeit kamen von einigen Gemeindeschwestern und von Pastor Heider,der mit einzelnen Gruppen schon Fahrten unternahm.

Die kirchliche Jugendarbeit blühte somit richtig auf. Die Jugend zeigte großes Interesse,Neues zu erleben. Es entstanden Jugendgruppen aller Altersstufen die sich regelmäßig im Jugendheim trafen. Die Gruppen unternahmen nun Zeltlager und Fahrten mit dem Fahrrad.

Auch entstanden Kindergruppen, die Frau Becker, Pastor Nays spätere zweite Frau,aufgebaut hatte und die sich wöchentlich im Jugendheim trafen. Später betreuten nachmittags Kindergärtnerinnen die Kinder- und Jugendgruppen. Zeitweise waren es auch Gemeindehelferinnen die Gruppen leiteten. Doch besonders war es Kurt Meier zu verdanken, der erst ehrenamtlich im Jugendheim tätig war, dann aber als Jugendwart vieles auf die Beine stellte. Ihm folgten Diakone, die nur eine kurze Zeit blieben. 1961 bekam die Kirchengemeinde dann für längere Zeit einen festen Diakon. Es war Adolf Slomma, der mit seiner Frau tatkräftig die Gruppen weiterleitete. Nach ihm wurde im Jahre 1966 Heinz Zimmer, Diakon in Grambke. Auch er unternahm mit den Kindern und Jugendlichen viel in ihrer Freizeit. Kurz bevor 1967 die Einweihung des Kindergartens gefeiert wurde, leitete Frau Christa Meiners morgens im Jugendheim eine Gruppe von Kindern, die zuvor im Gemeindehaus untergebracht waren, dann aber in den Kindergarten umzogen.

Herr Zimmer blieb bis 1968 Diakon in Grambke. Trotz vieler Bemühungen der Kirchengemeinde war es lange nicht möglich die Diakonenstelle wieder zu besetzen. Deshalb freute man sich über die Mithilfe vieler ehrenamtlicher Kräfte im Jugendheim und nicht zuletzt über das Engagement des „Jugendheim - Hausmeisterehepaares Stute“, die sich neben der Pflege des Hauses noch um die Betreuung der Jugend- und Sportgruppen kümmerten.

Das Angebot der Aktivitäten wurde von 1961 an immer größer, so daß es ab 1968 mehr und mehr an Fachkräften für die Kinder- und Jugendarbeit fehlte. Es gab zwar tatkräftige Mitarbeiter und Ehrenamtliche, doch war die Gemeinde froh, als 1986 der Diakon Herbert Hinze in Grambke anfing. Auch er führte viele neue Gruppen ein für die das Interesse auch heute noch steigt.

Seit 1955 hat die Jugend nun viel mehr Möglichkeiten ihre Freizeit zu planen und zu gestalten. Auch können die Kinder und Jugendlichen durch dieses, seit 50 Jahren in Grambke bestehende Jugendheim, Kirche ganz anders erLEBEN.


Schwere Zeiten, frohe Zeiten

Ein kleiner Rückblick zum Thema Jugendheim und umzu

von Heinz Zimmer

Es war meine erste Stelle als Diakon, damals in der Evangelischen Kirchengemeinde Grambke in den Jahren 1966 – 68. Was fand ich vor? Ich entsinne mich an meinen ersten Auftritt in der Veranstaltung „Offene Tür“ am 1.2.1966. Die Jugend strömte ins Haus, eine temperamentvolle Gemeindehelferin war auch da. Sie hatte etwa ein halbes Dutzend Heringsfässer organisiert, die sollten als Sitzgelegenheiten eines noch zu schaffenden Partyraumes im Jugendheimkeller dienen. So weit, so gut, aber wo war das benötigte Material und das Werkzeug? Das Temperamentsbündel von Gemeindehelferin zog sich mit einigen „Auserwählten“ zu beratenden Gesprächen in den Nebenraum zurück. Für mich bedeutete das erst mal: nun sieh mal zu. Dieser Anfang war wenig ermutigend.

Am 1. Mai verließ die Gemeindehelferin Grambke. Ich war bestrebt, die begonnene Arbeit im Jugendheim möglichst weiterlaufen zu lassen, was natürlich nicht ganz einfach war. Doch ich fand auch Hilfe. Meine Frau übernahm eine Mädchenjungschargruppe von 11 – 14 jährigen Mädchen, für die kleineren Mädchen im Alter von 6 – 11 Jahren konnte ich Erika Lange und Monika Niemeyer gewinnen. Meinen Helferinnen sei an dieser Stelle Dank gesagt. Ich selbst habe in dieser Zeit neben anderem zwei Jungengruppen betreut. Man merke, in dieser Zeit war es noch üblich, Jungen und Mädchen getrennt zu betreuen. In der „Offenen Tür“ und auch bei anderen Gelegenheiten (Theateraufführungen, Freizeiten) wurden die Teilnehmer gemischt. In diese Zeit (1967) fiel auch der Pastorenwechsel, für Pastor Dornhöfer kam Pastor Schulz, der mich in der folgenden Zeit in vieler Hinsicht unterstützt hat, auch ihm sei an dieser Stelle Dank gesagt.

Kommen wir zu den „frohen Zeiten“. Sehr gern erinnere ich mich an die erste Jungscharfreizeit in Lautenthal / Harz. Einer der Jungs, bis dahin eher unscheinbar, kam andauernd an und sagte: “Herr Zimmer, wir könnten doch ……“ „ erzähl mal, wie geht das denn?“ „ganz einfach,…..“

Also, man nehme einen Regenschirm, spanne ihn auf und hänge ein weißes Laken darüber, das ist dann das Urtier. Ein anderer sagt „paff“ und das Tier fällt in sich zusammen. Oder man drehe aus mehreren Laken einen Strick und spiele eine Blinddarmoperation. Oder man spiele „Ede, die Polizei kommt“.

Ich hoffe, mit diesem Bericht einen kleinen Einblick in das Leben im Jugendheim und umzu gewährt zu haben. Unvergessen ist mir der Ausspruch eines ehemaligen Kirchenvorstandmitglieds, der gesagt hat: „Die Hauptsache ist, dass die Jugend ein zu Hause hat!“ Dieses Wort möge ein Motto für die Zukunft des Jugendheims sein.