Osterfeuer

Aus Ev. Kirchengemeinde Grambke
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Osterfeuer

  • Das Entzünden des Osterfeuers hat sich gehalten. Hoops berichtet 1905 noch von diesem Brauch, der nach dem ersten Weltkrieg in Vergessenheit geriet, dann in den dreißiger Jahren noch einmal zum Leben erweckt wurde, und noch zu Ostern 1956 haben in Mittels- und Niederbüren Osterfeuer gebrannt, in Mittelsbüren auf dem Groden, was vor der Aussiedlung der Bauern nicht zugelassen worden wäre.
  • Die alten Leute erinnern sich noch gern, wie sie in ihrer Jugend, jeweils schon lange vor Ostern, von Tür zu Tür zogen, um Holz und Teer für das Feuer zu sammeln. Sie kannten noch ihr Sprüchlein, das sie dabei aufgesagt hatten:
Wi sammelt wat to´n Osterfüer;
De olen Teertunn´n sind to dür;
Wi hebbt keen Reith, keen Stroh, keen Busch;
To stehlen hebbt wi ok keen Lust.
Wer de Freud will mitbeleben,
De mutt´n Schov Stroh, Reith, Busch utgeben.
Een is nix, twe is wat,
Dre - so gaht wi usen Pad.
Lat´t us nich to lange stahn,
Denn wi möt´t noch wieder gahn.
  • Wenn die Kinder die erwünschte Gabe nicht alsbald erhielten, hängten sie noch den folgenden Vers an:
Ostern, Ostern kummt heran!
Hett de Dochter noch kee´n Mann,
Kummt woll so´n littjen Timmermann,
De ähr dat Brot verdeenen kann.
  • Wenn auch dieser verheißungsvolle Hinweis nicht genügte und die Kinder nichts Brennbares bekamen, sangen sie schließlich:
Witten Tweern und swarten Tweern,
De ole Gizhals giwt nich geern!
  • Der Haufen von Stroh, Reisig und Holz für das Osterfeuer wurde am Morgen des Ostersonntags aufgeschichtet. Er mußte bewacht werden, weil häufig fremde Burschen versuchten, den Stoß vorzeitig abzubrennen. In Büren gab es immer drei Feuer, eins in Osterort, nördlich der Häuser auf dem Deich, das Zweite in Mittelsbüren in der Nähe des Pastorenhauses, das Dritte in Niederbüren auf dem Deich in der Nähe der großen Brake.
  • Etwa 25 Feuer konnte man ringsum in der Gegend zählen, und man wetteiferte, welches am höchsten brannte. Meist waren es die Vegesacker, die das größte Feuer hatten, weil sie durch ihren Hafen eine große Anzahl Teertonnen beschaffen konnten. Sobald dann das Feuer heruntergebrannt war, sprang man über die glimmenden Reste, und die Jungen versuchten, die Mädchen mit Holzkohlestückchen anzuschwärzen.