Mittelsbüren - Historisches: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ev. Kirchengemeinde Grambke
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 23: Zeile 23:


Die Glocke aus dem Jahre 1642 ruft noch heute die "Restbürener" sowie im Umland wohnende zur Personalgemeinde vereinte Bürener zusammen.
Die Glocke aus dem Jahre 1642 ruft noch heute die "Restbürener" sowie im Umland wohnende zur Personalgemeinde vereinte Bürener zusammen.
----


===Pastoren in Mittelsbüren===
===Pastoren in Mittelsbüren===

Version vom 11. April 2008, 20:56 Uhr

Evangelische Kirchengemeinde Mittelsbüren

Die Bürener und ihre "Moorlose Kirche"

Vor dem 12. Jahrhundert stand anstelle der Kirche hier eine Kapelle als Filialkirche der Kirche zu Altenesch in Süderbrook. Historiker führen dafür Brandkohlenfunde an, die beim Abbruch der zweiten Kirche gemacht wurden. ............

Die im 13. Jahrhundert erbaute zweite Kirche blieb nicht von den Heimsuchungen jener Zeit verschont. Die Chroniken, die 1466 erstmals die Zweite Kirche erwähnten, berichten von verheerenden Sturmfluten, Deichbrüchen und Kriegsgreueln. Am 17. Januar 1511 tobte eine vernichtende Sturmflut über das Land, die Küsten und Flußläufe zum Teil veränderte. Die Kirche wurde überschwemmt.

1627 hausten die Kriegsvölker fürchterlich. Kaiserliche Truppen verwüsteten bremisches Gebiet und verübten grausame Gewalttaten. So wurde die Kirche wiederum zerstört. Bis 1640 stand die Kirche verwüstet da. Als die Kriegsheere abzogen, atmeten die Bürener Bauern auf und begannen auf Frieden zu hoffen. Sie besserten die Kirche mit eigenen Mitteln aus und hängten die erste Glocke in den Turm. Aber schon 1641 wurde diese Glocke von plündernden Horden geraubt. Die Bauern gaben nicht auf. Bereits 1642 rief die 2. neue Glocke vom Turm die Bürener zum gemeinsamen Gebet und Einsatz bei Not und Gefahr.

1690 jedoch stürzte der Turm bei einem Deichbruch in der Nähe der Kirche ein. In schrecklicher Regelmäßigkeit wurden in den nachfolgenden Jahrhunderten durchweg drei derartige Sturmfluten verzeichnet, die auch dieser Kirche immer wieder Schaden zufügten. Notdürftige Reparaturen waren seitens der Bürener Bauern vorgenommen worden. In diesem baulichen Zustand hat die 2. Kirche fünf Jahrhunderte überdauert bis 1846 ihr Zustand nicht mehr reparabel war.

"Alle Balken waren vermodert, der Turm drohte herabzustürzen, Regen und Schnee drangen durch das durchlöcherte Dach. Bei Sturmfluten stand der Innenraum der Kirche bis 7 Fuß hoch unter Wasser", so die damalige Chronik.

1846 wurde daraufhin die 2. Kirche wegen ihres schlechten Zustandes abgerissen. Der Tatkraft des derzeit amtierenden Pastor Dreiers gelang es damals durch Sammlungen und Spenden ganze 4567 Reichstaler aufzubringen.

1846 / 47 wurde die dritte, heutige Kirche nach Plänen des Architekten Eggers und in der Bauausführung von Maurermeister Pundt aus Gröpelingen errichtet. Die Baukosten betrugen 3795 Reichstaler.

Der Aufbau erfolgte auf den Grundmauern der zweiten Kirche, die erheblich tiefer lag als die heutige. Desgleichen der Friedhof.

Am 6. Juni 1847 fand die feierliche Einweihung statt, zu der zahlreiche Ehrengäste aus der Stadt mit einem Sonderdampfer gekommen waren. An ihrer Spitze Bürgermeister Smidt. Dieser eröffnete die Feier mit einer Rede auf dem Friedhof über die geschichtliche Entwicklung von Dorf und Kirche, während Pastor Kohlmann, der 10 Jahre in Grambke und Büren Dienst tat, die Festpredigt in der Kirche hielt.

Am 28.11.1847 konnte auch die erste Orgel der "Moorlosen Kirche" eingeweiht werden, die noch heute ihren Dienst tut. 1850 wurde der Friedhof aufgehöht und 1930 um 300qm erweitert. 1933 wurde der Turm neu eingedeckt und 1935 bekam die Kirche elektrische Beleuchtung. Der Bau des Ehrenmals und der Leichenhalle war in den Jahren 1956 / 57. Innenrenovierung der Kirche, 1958 Neugestaltung des Friedhofes.

Die Glocke aus dem Jahre 1642 ruft noch heute die "Restbürener" sowie im Umland wohnende zur Personalgemeinde vereinte Bürener zusammen.


Pastoren in Mittelsbüren

Pastoren in Mittelsbüren